angeblich dient das textverarbeitungsprogramm "word" von microsoft zur herstellung von pornographischen und verfassungsfeindlichen texten. wird nun demnächst das gesamte alphabet verboten? das skandalurteil des münchner landgerichtes gegen den ehemaligen geschäftsführer des onlinedienstes compserv fritz sommer, wegen (angeblicher) bereitstellung und weiterleitung von verbotenen pornographischen inhalten im internet, scheint eine ganze lawine von musterprozeßen im multimedialen, wie auch im normalen computerbereich ins rollen zu bringen.
unmittelbar nach der bekanntgabe des urteils trafen bei der staatsanwaltschaft in münchen mehrere strafanzeigen gegen unternehmen aus der computerbranche (hardwareproduzenten, computerbuchverlage etc.) sowie gegen freiberufliche softwareentwickler und privatpersonen, die der usergemeinde zugerechnet werden, ein.
im mittelpunkt dieser anzeigenwelle steht dabei eine strafanzeige, die schon zur anklage eingereicht worden ist und über die bereits in den nächsten wochen vor dem landgericht in münchen verhandelt wird. gut unterrichtete kreise teilten tom4u gegenüber mit, daß sich die anklage gegen die herstellung und verbreitung von verbotener computerpornographie und staatsfeindlicher pamphlete richtet.
ganz besonders in den vordergrund wird bei dem anstehenden prozeß der angeklagte rücken. handelt es sich dabei doch um keinen geringeren als den hersteller und vertreiber der weltbekannten textsoftware "word", der firma microsoft.
in der anklage wird microsoft vorgeworfen, das es deren textverarbeitungsprogramm "word" jugendlichen und kindern ermöglicht, solche teuflischen und menschenverachtende worte wie sex, verkehr, geil, lust , fuck etc. damit erstellen zu können.
der ankläger sieht es als erwiesen an, daß minderjährigen somit auf unkontrollierbarer weise die möglichkeit gegeben wird, in jedem kinderzimmer dieses landes pornographische texte und / oder staatsfeindliche pamphlete zu erstellen und zu verbreiten.
nach meinung der kläger aus münchen, kann nur ein generelles verbot von "word" und allen anderen textverarbeitungsprogrammen den sozialen und politischen frieden in deutschland retten. um den bereits entstandenen moralischen schaden so gering wie möglich zu halten, wurde die anzeige als chefsache deklariert und sofort nach erstattung zur anklage erhoben.
wie verfassungsschützer, journalisten, deutschlehrer, ausländer und analphabeten darüber denken, wird tom4u allen hirnis demnächst in einer großen reportage mitteilen.
tom connors - am Samstag, 7. Februar 2004, 11:09 - Rubrik: hard- u. software